Fahrweg-Messtechnik für hohe Geschwindigkeiten

wienerwaldtunnel 01Mit dem Forschungsprojekt OBAL (objektive Beurteilung von auffälligem Laufverhalten) untersucht ÖBB-Infrastruktur im Wienerwaldtunnel Chorherrn/Tullnerfeld (Bild 1) das Laufverhalten von Hochgeschwindigkeitszügen. Die gemeinsam mit den Partnern HBM Messtechnik und der MERMEC Company entwickelte Messeinrichtung misst an vorbeifahrenden Zügen mit Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h Radprofile, Radrundheit und Radkräfte. Der Zusammenhang zwischen dem Zustand der Räder und der Fahrzeugstabilität wird anhand von realen Felddaten erfasst und bewertet.

An der 46 m langen Forschungsmessstelle sind 168 Sensoren zur Messung der vertikalen und horizontalen Kräfte und 16 Sensoren zur Ermittlung des Radlängsprofiles angeordnet. Die ultrarobusten Messverstärker erfassen die Sensordaten mit einer Abtastrate bis zu 20 kHz. Nach Aussage der ÖBB sind die gesammelten Felddaten von hervorragender Qualität.

Bei hoher Fahrgeschwindigkeit wirken sich bereits geringe Veränderungen des Radprofils der Gleislageparameter stark auf die Laufgüte der Fahrzeuge aus. Laufen Fahrzeuge mit geringer Instabilität, kommt es langfristig zur verstärkten Abnutzung der Schienenoberflächen und zur Veränderung der Gleislage. Die genauere Untersuchung dieser Vorgänge soll die Instandhaltungskosten verringern und den Fahrkomfort zu verbessern.