Neue Stellwerke für Knoten Köln

knoten koelnICE 3 BR 403 und ICE 4 BR 412 im Hbf. Köln, dessen Fern- und Regionalverkehr an ein ESTW angeschlossen werden (Foto: DB/Axel Hartmann).

Derzeit laufen im Kölner Raum die Arbeiten für die Errichtung der elektronischen Stellwerke (ESTW) Köln Hbf, Linker Rhein und Bonn-Bad Godesberg. Die Stellwerke werden mit moderner Technik ausgestattet, damit sie auch mit künftigen Technikgenerationen kompatibel sind. In die ESTW, die die Grundlage für das ETCS (European Train Control System) bilden, investiert die DB 325 Mio. EUR. Viele Arbeiten finden während des laufenden Zugbetriebs oder nachts statt, sodass die Auswirkungen auf die Reisenden minimiert werden. Wenn jedoch zum Beispiel die neuen Signale aufgestellt werden, sind Streckensperrungen notwendig.

In der 1. Baustufe des ESTW Köln Hbf. wurde Ende 2021 der S-Bahnverkehr auf die neue Technik umgestellt. Der Regional- und Fernverkehr mit täglich 1 300 Zugfahrten werden in der 2. Baustufe an das ESTW angeschlossen. Im September 2024 wurden fünf Signalbrücken und ein Signalausleger montiert, fünf Signale gesetzt, diverse Anschlussarbeiten an Gleiselementen sowie Oberleitungsarbeiten durchgeführt.

Das ESTW Linker Rhein soll den Zugverkehr auf der Strecke Köln – Bonn steuern. Aktuell stehen umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten, weitere Weichenheizstationen und ein Signalausleger auf dem Bauprogramm. Weitere 50 km Kabel werden verlegt und zahlreiche Signale errichtet.

Das Projekt ESTW Bonn-Bad Godesberg umfasst auch ein neues ESTW im Bahnhof Bonn-Mehlem. Insgesamt wird die Stellwerkstechnik auf dem Abschnitt von Bonn Hbf. bis zum Betriebsbahnhof Neuer Weg an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erneuert. Im Gesamtvolumen ist der Bau eines Modulgebäudes, der Bau von 75 Einzelsignalen, sechs Signalauslegern, drei Signalbrücken und 29 Weichenantrieben enthalten. Außerdem müssen 428 km Kabel verlegt sowie mehrere Bahnübergänge angepasst werden.