Follo Line in Oslo eröffnet

ice werk rummelsburgArbeitszug im Blix-Tunnel (Foto: Bane NOR).

Am 12. Dezember 2012 eröffnete Seine Majestät König Harald am Osloer Hauptbahnhof die 22 km lange zweigleisige, elektrifizierte Follo Line zwischen Oslo und dem südöstlich gelegenen Ort Ski der Østfoldbane.

Das Projekt umfasst den 20 km langen doppelröhrigen Blix-Tunnel, den bisher längsten Eisenbahntunnel Skandinaviens, neue Gleise der Østfold Line zum Osloer Hauptbahnhof und den neuen Kongshavn-Tunnel sowie Gleise, die unter dem mittelalterlichen Park in Oslo verlegt wurden. Mit dem größten Gleisausbau am Osloer Hauptbahnhof seit 41 Jahren wurde die Follo Line an alle 19 Gleise angeschlossen. In Ski entstand ein neuer ÖPNV-Knotenpunkt mit drei Bahnsteigen und einem Busbahnhof. Insgesamt wurden 64 km neue Gleise verlegt. In das 2015 begonnene Vorhaben wurden 36,8 Mrd. NOK investiert.

Auf der neuen Strecke zwischen Oslo und Ski fahren Express-Züge, deren Fahrzeit sich mit 250 km/h zulässiger Höchstgeschwindigkeit auf 11 min halbiert. Im Regionalverkehr werden auf der bestehenden Østfold Line weiterhin 22 Stationen bedient.

Aufgrund von Hitze- und Rauchentwicklung am 19. Dezember 2022 im südlichen Teil des Blix-Tunnels und in einer Schaltanlage zur Bahnenergieversorgung am Bahnhof Ski wurde die Follo Line für den Verkehr gesperrt. Über Weihnachten eskalierten die Probleme, und am 29. Dezember schloss Bane NOR den Tunnel bis zum 12. Februar 2023. Die Züge werden über die Østfold-Strecke umgeleitet.

Zwei Hypothesen werden verfolgt: Die eine ist, dass die Hochspannungskabel im Erdreich nicht richtig verbunden waren. Dieses sei gelöst. Die zweite bezieht sich auf Rückstrom- und Erdungsprobleme. Zu viel Strom fließe in den Kabeln und nicht durch die Schienen. Auf der Follo Line sind die Hochspannungskabel an beiden Enden geerdet und somit sei eine parallele Verbindung entstanden, durch die der Rückstrom fließen könne. Bane NOR arbeitet mit dem schlüsselfertigen Auftragnehmer Acciona Ghella Joint Venture (AGJV) und deren Subunternehmern zusammen, um die zugrunde liegende Ursache herauszufinden. Zudem wird von Fachleuten kritisiert, dass mit 200 Zugfahrten zu wenig getestet wurde.